Rennbericht Team

Als Kevin uns fragt, ob wir ins als Team begleiten möchten, haben die meisten nicht gewusst, worauf sie sich einlassen, da keiner Erfahrung mit so einem Event hatte. Kevin hatte im Voraus alles bestens organisiert und wusste genau, wen er worin einsetzen wollte. So saß man bei der ein oder anderen Teambesprechung zusammen, damit beim Radmarathon alles klar war.

Am Donnerstag, 02.07.2009, trafen wir uns noch kurz am Abend, um die zwei Begleitfahrzeuge zu beladen und um anschließend bald ins Bett zu kommen, da die nächsten zwei Tage sehr anstrengend werden würden.

Gegen 8.15 Uhr ging es am Freitag, 03.07.2009, los. Wir fuhren nach Wangen a.A, wo der Start-/Zielpunkt war. Die Laune war bei allen bestens, die Motivation hoch und auch das Wetter meinte es gut mit uns. Neben unseren letzten Vorbereitungen (das Rennrad parat machen, die Massage, den Funk richtig einstellen, das Aufwärmen, …) und der Begrüßung, blieb jedoch noch Zeit, sich mit anderen Teilnehmern auszutauschen und gegenseitig Glück zu wünschen. Um 11.46 Uhr ging es dann los. Jedem von uns war klar, jetzt wird es ernst und man konzentrierte sich auf seinen „Job". Da wir ständig per Funk Kontakt hatten, war es ein perfektes Zusammenarbeiten zwischen Sportler und seinem Team.

Das „Begleitfahrzeug" war immer in der Nähe von Kevin, um sofort reagieren zu können, während das „Medienfahrzeug" die Jungs von TeleBärn chauffierte, vorausfuhr, um Fotos und Filmaufnahmen zu machen und regelmässig Kevins Homepage aktualisierte.

Für uns als Team war der Radmarathon sehr interessant, aufregend und anstrengend. Keiner von uns hat auch nur 1 Minute die Augen zugemacht. Wir wollten immer 100%ig für Kevin dasein, sei es bei den Check Points beim Kleiderwechsel zu helfen, zu massieren, das Rennrad in Form zu halten oder während der Fahrt ihn mit Essen und Trinken zu versorgen und selbstverständlich immer wieder für gute Laune und Motivation bei ihm zu sorgen- was uns auch ganz gut gelungen ist.

Während der Nacht war es besonders anstrengend. Wir mussten fit bleiben, Kevin wach halten und ihm mit den Autoscheinwerfern den Weg ausleuchten (Kevin war zwar mit Lichtern ausgerüstet, aber bei den Abfahrten und engen Kurven war die Sicht sehr beschränkt). Da die Strassen für den normalen Verkehr nicht abgesperrt waren, mussten wir unseren Sportler immer wieder vor überholenden Autos schützen, damit er von diesen nicht von der Strasse gedrängt wurde. Und man muss leider sagen, es gibt eine Reihe von Idioten, die für andere eine echte Gefahr auf der Strasse darstellen!

Von Zeit zu Zeit mussten wir uns mit dem Auto zurückfallen lassen bzw. an der Seite parken und andere Autos vorbeilassen, da wir keine Staus verursachen durften. Und eine Strafe wollten wir uns sicherlich nicht einfangen!

Unsere Laune war während der ganzen Zeit sehr gut und wir hatten eine Menge Spass zusammen- auch wenn der Schlaf fehlte und das Wetter gegen Abend uns einen Strich durch die Rechnung machte (na ja, wir sassen ja im Trockenen und gegen den Schlafmangel gab es Red Bull uns Coffeintabletten

Wir machten uns natürlich fortwährend Gedanken, ob für Kevin alles ok ist oder ob wir noch etwas optimieren könnten. Als bei Kevin die Knieschmerzen einsetzten, haben wir mit ihm gelitten und uns die ein oder andere Frage gestellt: war es das hohe Anfangstempo, war es die lange eintönige Belastung, das nasskalte Wetter über Nacht, die Muskulatur…?! Sollen wir ihn rausnehmen, ist die Quälerei zu gross? Wir waren uns dennoch einig: unser jetzige Ziel heisst: wir bringen Kevin nach 600 km ins Ziel! Also versuchten wir ihn zu motivieren und ihm genügend Pausen zu geben, so dass er letztendlich die 600 km beenden konnte.

Müde, aber glücklich, dass nicht Schlimmeres passiert ist, konnten wir ihn zusammen mit seiner Freundin und weiteren Kollegen am Samstag gegen 11 Uhr in Wangen a. A. im Ziel empfangen und ihm zu seiner Leistung und seinem Kampfeswillen gratulieren.

Kevin bedankte sich bei uns herzlich für die Unterstützung und lud uns alle anschliessend auf einen Café ein- den wir „Wachgebliebenen" wirklich nötig hatten... :)

Ganz vorbei war es aber erst, als die Regenerationsmassage, das Ausladen der Autos beendet war und jeder todmüde, aber zufrieden daheim war. Wir sind stolz auf Kevin, dass er die 600 km am Stück in 23 Std. 22 min geschafft hat (wer kann so etwas schon von sich behaupten?!)!

Kevin, danke, dass wir als dein Team dabei sein durften und sei stolz auf deine erbrachte Leistung- wir sind es!!

Dein Team